Treffen der Jugendlichen mit dem polnischen Generalkonsul in Hamburg Paweł Jaworski in Bergen-Belsen

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Am 02.11.2024 fand in der Gedenkstätte Bergen-Belsen eine Allerheiligenfeier zu Ehren der polnischen Opfer des NS-Regimes in den ehemaligen Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern statt. An der Kranzniederlegung an der Gedenkstätte nahmen der Generalkonsul der Republik Polen in Hamburg Paweł Jaworski, die Konsulin für Polonia- Angelegenheiten Marzena Szczypułkowska-Horvath sowie die Vertreterin der katholischen Kirche und die Schülern und Lehrern des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Lachendorf teil.
Zwischen 1940 und 1945 war Bergen-Belsen ein Konzentrationslager, in dem mindestens 52.000 Menschen jeglicher Herkunft ums Leben kamen. Heute beherbergt die Stätte ein Museum, ein Bildungszentrum, das über die Geschichte des Zweiten Weltkriegs und des Lagers informiert, sowie ein erhaltenes Gelände mit zahlreichen Gedenkstätten, die an die Opfer erinnern, die dort ihr Leben ließen und uns daran erinnern, aus der Vergangenheit zu lernen. Nach einer Kranzniederlegung und einem Gebet am Denkmal hatte eine Schuldelegation, bestehend aus Schülern der Jahrgangsstufe 12, Lehrern und dem Schulleiter, die Gelegenheit, mit dem Generalkonsul zu sprechen, dessen Hauptthema die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland und die wachsende Unterstützung für rechtsextreme Parteien in der Europäischen Union war. Dies ist vor allem in Deutschland zu beobachten und bereitet vielen Menschen sowohl in Deutschland als auch in Polen Sorgen. Konsul Paweł Jaworski betont, dass es in solchen Situationen wichtig ist, über unsere gemeinsame Geschichte zu sprechen und aufzuklären - insbesondere über die des Zweiten Weltkriegs, die, wie die Schüler feststellten, in deutschen Schulen viel später behandelt wird als in polnischen Schulen. Ebenso wichtig ist es, die Beziehungen zwischen unseren Ländern zu pflegen, und zwar nicht nur auf diplomatischer Ebene durch die Politik, sondern auch durch persönliche Begegnungen wie den vom Lachendorf-Gymnasium organisierten Jugend-Schul-Austausch. Durch Begegnungen und Gespräche lernen wir unterschiedliche Sichtweisen zu verschiedenen Themen kennen, aber sie helfen uns auch zu sehen, dass wir gar nicht so unterschiedlich sind. Deshalb ist es wichtig, sich an unsere Vergangenheit zu erinnern und aus ihr zu lernen - damit sich die Geschichte, an die Bergen-Belsen erinnert, nicht wiederholt.
Das Treffen wurde von den Lehrern der IKG-Schule in Lachendorf vorbereitet: Nadine Groppe und Andreas Moser und der Braunschweiger Verein V.I.P e.V.

Michael Niemiro
Schüler des IKG in Lachendorf und Teilnehmer des Treffens mit dem Generalkonsul in der Gedenkstätte Bergen-Belsen