„Es gibt Gedichte, in denen wie Kristalle das Verborgene leuchtet...“ (aus „Zaproszenie“von T.Wojnarski)
Die Ausstellung bringt zwei Generationen und zwei starke künstlerische Stimmen zusammen: die Malerei von Tadeusz Wojnarski (1922–1999) und die Lyrik des zeitgenössischen Autors Marek Hajok, in Graphiken von Jola Barnaś festgehalten. Beide Künstler sind polnische Emigranten, zwar mit sehr unterschiedlichen Lebenswegen,beide verarbeiten jedoch ihre Erfahrungen zu einem Zeugnis sowohl persönlicher als auch universeller Reflexion. Es entstehen Seelenspiegelungen – "odbicia duszy". Den poetisch-bildnerische Dialog umrahmen bei der Vernissage Klavierimprovisationen von Nina Gurol und ein Gespräch mit Tadeusz Wojnarski, Jr. Die Gedichte von Hajok aus „Borelioza“ und „Postskriptum", die Sonnette von Wojnarski und Auszüge aus dem biographischen Buch „Erinnerungen eines Anders Künstlers – Wspomnienia artysty Andersa” werden von den Autoren und Margaux Kier gelesen.
Ein Highlight der Finissage am 23.11.25 ist neben der erneuten Lesung das Konzert von Elisey Krupenkov, an der Querflöte mit Live-Elektronik. Elisey ist als Flötist sowohl solistisch als auch kammermusikalisch aktiv. In seinen aktuellen Projekten erforscht er die Verbindung von Flöte, klassischer Harmonik, Live-Elektronik, Pedaltechnik und zeitgenössischen Spielweisen. Dabei greift er auf barocke Harmonik und volkstümliche Motive zurück, aus denen er seine eigene Musik entwickelt.
Tadeusz Wojnarski, 1922 – 1999
Tadeusz Wojnarski, in Warschau geboren, wurde mit hunderttausenden Polen in die Tiefen der Sowjetunion verschleppt. Nach Hitlers Angriff auf die Sowjetunion verliess er diese mit dem 2. Korps von General Anders. In Italien kämpfte er „mit einem Gewehr in der einen und einem Pinsel in der anderen Hand“. Die Porträts seiner Soldaten-Kollegen sind nicht nur Abbilder ihrer Seelen, sondern als Mitleidender auch seiner eigenen. In seinem Studium in Rom und Madrid festigte sich diese Erkenntnis: „Die Tiefe eines Kunstwerks ist ein Abbild der Tiefe der Seele seines Schöpfers.“ Sie wurde zum Antrieb in seinen späteren Arbeiten.
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