Am 28. Mai 2025 ernannte die Bundesregierung den CDU-Bundestagsabgeordneten Knut Abraham zum Koordinator für die deutsch-polnische Zusammenarbeit (Polen-Beauftragter), ein Amt, das zuvor der SPD-Bundestagsabgeordnete Dietmar Nietan innehatte.
Zum Amtsantritt als Koordinator für die deutsch-polnische Zusammenarbeit sagte Knut Abraham: "Ich freue mich enorm auf diese wichtige Aufgabe. Das deutsch-polnische Verhältnis ist mir ein Herzensanliegen. Es lebt vom intensiven zivilgesellschaftlichen Austausch und besonders von lebendigen Beziehungen in der Grenzregion. Wir müssen alle politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Herausforderungen entlang der Neiße und der Oder gemeinsam denken."
Knut Abraham ist ein gebürtiger Hamburger. Er hat Rechtswissenschaften an der Universität Bonn studiert. Nach seiner Ausbildung zum Juristen arbeitete er im diplomatischen Dienst an den deutschen Botschaften in: Warschau, Washington, Sofia und Helsinki. Von 2005 bis 2018 war er als Referent für Außenpolitik, insbesondere für Mittel- und Osteuropa, im Bundeskanzleramt tätig. Von 2018 bis 2021 kehrte er an die Botschaft in Warschau zurück, wo er als Politikberater unter anderem für die bilateralen Beziehungen zu Polen sowie für Geschichts- und Gedenkstättenfragen zuständig war. Als Mitglied der CDU engagiert er sich seit seiner Jugend für die Außenpolitik der CDU, insbesondere für osteuropäische Themen. Seit 2021 ist er Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Elbe-Elster - Oberspreewald-Lausitz II in Brandenburg und engagiert sich in der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe. Knut Abraham engagierte sich bereits in den 1980er Jahren privat für Polen und lernte sogar die polnische Sprache. Er unterstützte aktiv die Gewerkschaftsbewegung Solidarność. Als Freiwilliger transportierte er medizinische Produkte per LKW nach Polen.
Abraham setzt sich aktiv für das Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs ein: Er unterstützt die Idee, in Berlin eine Gedenkstätte für die Polen und ein Dokumentationszentrum zu errichten. Er kündigte an, die Grenzgebiete an Oder und Neiße zu besuchen, um die Auswirkungen der neuen Grenzkontrollen zu untersuchen, Informationen von beiden Seiten der Grenze zu sammeln und der Regierung in Berlin über seine Schlussfolgerungen zu berichten. Am 5. Juni 2025 betonte Abraham als Koordinator für die deutsch-polnische Zusammenarbeit auf dem Deutsch-Polnischen Forum, das nach siebenjähriger Pause wiederbelebt wurde, die Bedeutung einer gemeinsamen Position gegenüber Russland und der Ukraine und die Notwendigkeit einer neuen Ostpolitik. In einem Gespräch mit COSMO RADIO betonte Knut Abraham: "Grenzkontrollen dürfen nicht auf Kosten der Grenzbewohner gehen... Menschen hin und her zu schieben ist keine Lösung. Wir brauchen eine praktische Zusammenarbeit mit Polen".
Knut Abrahams Engagement für deutsch-polnische Angelegenheiten ist nicht das Ergebnis einer politischen Berufung, sondern einer langjährigen persönlichen Leidenschaft und Konsequenz. Seine bisherigen Äußerungen und Aktivitäten zeigen, dass er sich um die Wiederherstellung des gegenseitigen Vertrauens zwischen Polen und Deutschland bemüht, was sich positiv auf die polnische Gemeinschaft in Deutschland auswirken wird.
Agata Lewandowski
Quellen: https://knut-abraham.de; https://www.facebook.com/cosmopopolsku; https://cdu-britz-chorin-oderberg.de/news/trans/152853/Knut-Abraham-zum-Polenbeauftragten-ernannt.html; https://cdu-brandenburg.de/news/lokal/848/Knut-Abraham-zum-Polenbeauftragten-ernannt.html; www1.wdr.de; dw.com.