Feierliche Einweihung des Denkmals für die Opfer des Zweiten Weltkriegs Berlin 16.06.2025

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Am Donnerstag, den 16. Juni 2025, weihten die Ministerin für Kultur und Nationales Erbe Hanna Wróblewska und der Bevollmächtigte der Bundesregierung für Kultur und Medien Wolfram Weimer in Berlin die lang erwartete Gedenkstätte für die polnischen Opfer des Nationalsozialismus während des Zweiten Weltkriegs ein. Die Zeremonie fand in der Nähe der ehemaligen Kroll-Oper im Zentrum der Hauptstadt statt - einem Ort, der symbolisch der Ausgangspunkt der Kriegstragödie war. Im Mittelpunkt der neuen Gedenkstätte steht ein Gedenkstein für Polen 1939-1945, der rund 30 Tonnen wiegt. Es handelt sich um einen natürlichen Felsblock, der dauerhaft an der Stelle aufgestellt wurde, an der Hitler seine Propagandarede hielt, mit der der Zweite Weltkrieg begann.

Die Ministerin für Kultur und Nationales Erbe, Hanna Wróblewska, betonte in ihrer Rede: „Es gibt kaum eine polnische Familie, die nicht von der deutschen Besatzung in der Zeit von 1939 bis 1945 betroffen war.“ - Mit diesen Worten begannen im Jahre 2017, 140 Initiatoren und Initiatorinnen ihre Proklamation, in der sie die Forderung aufstellten, ein Denkmal für die polnischen Opfer der deutschen Besatzung in der Mitte Berlins zu errichten. Heute steht der „Stein des Gedenkens“ neben dem Bundestag und dem Bundeskanzleramt, der erste materielle Schritt zur Verwirklichung eines angemessenen Gedenkens an die polnischen Opfer des Dritten Reiches in der deutschen Hauptstadt. Ein Mahnmal ist eine Verantwortung. Verantwortung, die aus dem Mut besteht, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen - ohne schwierigen Themen auszuweichen, ohne zu schweigen, ohne zu vergessen. In seiner jetzigen Form ebnet es den Weg für die Umsetzung des Bundestagsbeschlusses vom Oktober 2020 zur Errichtung des letzten Mahnmals. Es ist eine Geste gegenüber einzelnen Menschen und ihren Familien. Es ist ein Symbol für eine europäische Erinnerungskultur - ehrlich und gemeinsam. Ich glaube, dass wir gemeinsam der Opfer gedenken und unsere soziale Pflicht gegenüber den lebenden Zeugen und den künftigen Generationen erfüllen werden. Wir sind es den Opfern schuldig, wir sind es unseren Kindern und Enkeln schuldig!"

Bei der Eröffnungsfeier wurde angekündigt, dass die Gedenkstätte nicht das letzte Wort sein wird. Es ist geplant, ein Deutsch-Polnisches Haus zu bauen, das Ausstellungs- und Bildungsfunktionen haben wird. Ziel ist es, eine ständige Gedenkstätte zu schaffen, in der Konferenzen, Bildungsworkshops und Ausstellungen stattfinden sollen, die sich mit der Geschichte der Besatzung, den polnisch-deutschen Beziehungen und der schwierigen historischen Erinnerung befassen. Berlin erweitert seine Erinnerungslandschaft bereits seit Jahren: Es gibt Gedenkstätten für die Opfer des Holocaust, für Sinti und Roma, für LGBTQ+ Menschen und für Menschen mit Behinderungen - nun ist die Zeit auch für die Opfer von Krieg und Besatzung in Polen gekommen.

Die Einweihung am 16. Juni war ein symbolischer Moment - ein echter Schritt in Richtung der Anerkennung der schmerzhaften Geschichte und ihrer vollen Entfaltung im kollektiven Gedächtnis. Obwohl ein massiver Gedenkstein im Vordergrund steht, werden Pläne für die Schaffung einer ständigen Bildungs- und Begegnungseinrichtung verkündet, in der die Erinnerung zu einem Baustein für Dialog und gegenseitiges Verständnis werden soll. Die Diskussionen über das architektonische Konzept und die Finanzierung künftiger Projektphasen werden für die kommenden Monate erwartet.

Redaktion Polonia Viva

Quellen:https://www.dw.com/pl/tymczasowypomnik,https://www.facebook.com/HannaWroblewskaCulture,https://www.facebook.com/AmbasadaPLBerlin

Foto: Krystyna Koziewicz

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