Erinnerungen eines Schiffsbauers - Bogdan Żurek

Bogdan Żurek ist eine bekannte Persönlichkeit in den Kreisen der bayerischen Polonia. Er kam 1982 mit einem Einwegpass nach Deutschland, d.h. ohne die Möglichkeit der Rückkehr. Von den kommunistischen Behörden als politischer Gegner angesehen, wurde er vor die Wahl gestellt, entweder eine lange Haftstrafe anzutreten oder das Land zu verlassen. Ihm wurden zwei Tage gegeben, um seine Koffer zu packen. So hatte er sich seine Zukunft im August 1980 nicht vorgestellt, als er und andere Werftarbeiter den Kampf für ein freies Polen aufnahmen.

Selbst als er am 13. Dezember 1981 während einer Gewerkschaftsdelegation in Prudnik interniert wurde, konnte er sich nicht vorstellen, dass Polen das verlieren würde, wofür die Arbeiter in den vorangegangenen 16 Monaten gekämpft hatten. Er war bereit, für die Ideale eines freien Polens viele Opfer zu bringen. Zur Verteidigung der politischen Gefangenen nahm er an einem Hungerstreik in der Medizinischen Akademie in Danzig teil. "Die Solidarität hat mich so sehr angezogen, dass ich damals dafür hätte sterben können." - sagte er in einem Interview mit dem Polnischen Rundfunk.

Es kam jedoch anders. Er musste noch auf das freie Polen warten. Nach zwei Jahren in Gelsenkirchen ging er nach München, wo er bei der polnischen Sektion von Radio Free Europe zu arbeiten begann.

Er berichtete über die Nobelpreisverleihung an Lech Wałęsa, redigierte Sendungen zu Arbeiterthemen und moderierte die politische Sendung Fakten, Ereignisse, Meinungen. Nach der Schließung des Senders nahm er 1995 eine Stelle in der Verwaltung der Technischen Universität in München an, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2014 lebte.

Die Geschichte seines Kampfes für ein freies Polen beschrieb er in seinem Buch "Wspomnienia stoczniowca" ("Erinnerungen eines Werftarbeiters"), das kürzlich privat und mit Hilfe des polnischen Konsulats in München und der polnischen Gemeindezeitschrift "Moje Miasto" ("Meine Stadt") neu aufgelegt wurde. Diese Memoiren wurden 1983 in einem Wettbewerb ausgezeichnet, der von der Pariser Kultur und Radio Free Europe organisiert wurde.

Sie wurden praktisch an Ort und Stelle geschrieben, deshalb sind sie ein zuverlässiges Dokument der damaligen Zeit. Die vorliegende Ausgabe wurde anlässlich zweier Jubiläen herausgegeben: dem 40. Jahrestag der Gründung der Solidarno¶æ und dem 40. Jahrestag des Kriegsrechts. Das Buch kann zu Produktions- und Versandkosten unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. bezogen werden. Der Autor garantiert ein Autogramm und Grüße.

Leonard Paszek