Reminiszenzen über V. Kongress der polnischen Organisationen

"Von der Auswanderung über die Integration zur vollen Teilhabe. 30 Jahre deutsch-polnischer Vertrag, 30 Jahre Auswanderung. Wie sichtbar sind die unsichtbaren Polen heute?" war der Titel des V. Kongresses der polnischen Organisationen in Deutschland, der vom 17. bis 19. September dieses Jahres in Berlin stattfand, zusammen mit dem Forum Junge Polonia, das von dem Konvent der Polnischen Organisationen in Deutschland organisiert wurde. Ziel des diesjährigen Kongresses war es, die aktuelle Situation der polnischen Gemeinschaft in Deutschland vor dem Hintergrund des 30-jährigen Bestehens des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages und der Notwendigkeit seiner Aktualisierung nach 30 Jahren unter dem Gesichtspunkt zu diskutieren, dass Polen seit 2004 Vollmitglied der Europäischen Union ist und die europäischen Privilegien in vollem Umfang genießt. Eines der Ziele des Kongresses war es, die Situation der Polonia in Deutschland zu analysieren, von der Generation der Emigranten über die integrierte Generation bis hin zur jungen Polonia und ihrem Dialog über die volle Beteiligung.

Die erste Tafel unter dem Titel: "Polonia trifft seine Vertreter, Vertreter treffen Polonia" wurde mit einem Vortrag eröffnet. "Polnisch als Sprache des Herkunftslandes in Deutschland". Als erste Referentin stellte Dr. Anna Mróz vom Institut für Slawistik der Universität Greifswald, Expertin für die mehrsprachige Erziehung von Kindern und Jugendlichen, den Kongressteilnehmern die Vorteile und Potenziale vor, die sich daraus ergeben.

Es folgte eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Polonia, darunter Hans-Leo Dirks, der Bundesbeauftragte für Auslandspolen, Katarina Niewiedzial, die Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Auswanderung, Anett Roswora, die Thüringer Beauftragte für Integration, Auswanderung und Flüchtlinge und Thorsten Klute, der Beauftragte für Polonia in Nordrhein-Westfalen.

Die Diskussion wurde moderiert von Joanna Szymanska und Dr. Kamila Scholl-Mazurek.

Wiesław Lewicki und Alexnader Zając eröffneten den Kongress im Namen des Konvents der Polnischen Organisationen in Deutschland als Organisatoren. Die Grundsatzrede (über Videoaufnahme) hielt Stephan Mayer, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Inneres, Bauen und Heimat.

Die Podiumsdiskussion mit dem Titel: "30 Jahre deutsch-polnischer Nachbarschaftsvertrag. Wie sichtbar sind die unsichtbaren Polen heute?" mit den Gästen Cornelia Piper, Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig, Staatsministerin a.D. im Auswärtigen Amt, Prof. Rita Sussmuth, Präsidentin des Deutschen Bundestages a.D., Katarina Niewiedzial, Vertreterin des Berliner Senats für Integration und Emigration in Berlin, Thorsten Klute, Bevollmächtigter für Polonia in Nordrhein-Westfalen, Dr. Marek Prawda, ehemaliger Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Warschau, ehemaliger polnischer Botschafter in Berlin, Magdalena Wiążewicz vom polnischen Lehrerverband und Dr. Kamila Scholl-Mazurek vom polnischen Bundesnetzwerk für Partizipation und Soziales in Deutschland.

Die Podiumsdiskussion wurde von Cornelius Ochmann, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, moderiert.

Dem intensiven Austausch folgte eine musikalische Begleitung durch Prof. Leszek Żądło.

Am nächsten Tag fand die Eröffnungsdebatte des zweiten Kongresstages zum Thema "Neue Herausforderungen, neue Möglichkeiten" statt. "An der Eröffnungsdebatte des zweiten Kongresstages nahmen Agnieszka Siemasz-Kałuża und Grażyna Kamień-Soffker von der Bundeskonferenz Polnische Sprache und Arbeitsgemeinschaften, Joanna Maria Stolarek von der Heinrich-Boll-Stiftung in Warschau, Tomasz Klon vom Polnische Rat in Berlin, Krzysztof Blau vom polnischen Bundesnetzwerk für Partizipation und Soziales "Part of Europe" und Wiesław Lewicki vom Konvent der Polnischen Organisationen in Deutschland teil.

Anschließend wurden die Kongressteilnehmer zur Teilnahme an Arbeitsgruppen in vier Foren eingeladen:

Forum I - Partizipation und soziale Angelegenheiten, moderiert von Katarzyna Werth und Joanna Szymanska

Forum II - Neue Wege - Bildung - moderiert von Agniszka Siemasz-Kałuża und Grażyna Kamień-Soffker

Forum III - Forum der June Polonia  - moderiert von Tomasz Klon und Maciej Mieczkowski

Forum IV - Polonia Forum - moderiert von Wiesław Lewicki und Alexander Zając.

Nach intensiver Arbeit in den Arbeitsgruppen erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Postulate, deren Zusammenfassung dem gesamten Kongress präsentiert wurde und der mit einer Diskussion unter Beteiligung des Publikums endete. Es folgten eine Zusammenfassung des gesamten Kongresses und eine Präsentation der Ergebnisse und zukünftigen Impulse.

Am Ende des zweiten Kongresstages hatten die Teilnehmer das Vergnügen, an einem musikalischen Abend teilzunehmen, der von Ferdynand Domaradzki, dem Laureat des Polonicus-Preises, in seiner Reitschule in der Nähe von Berlin organisiert wurde.

Text: Anna Klimaszewska-Golan, Redakteurin des Forum Polonicum

Köln, den 03.10.2021

Medienberichterstattung:

https://www1.wdr.de/radio/cosmo/programm/sendungen/radio-po-polsku/kongres-niemieckiej-polonii-100.html