Schwierige Anpassung in Kindergarten und Schule - Wie kann man ein Kind im Exil unterstützen?

Die Entscheidung, außerhalb unseres Heimatlandes zu leben, ist zweifellos eine der schwierigsten Entscheidungen, die wir in unserem Leben treffen. Noch schwieriger wird es, wenn wir mit unseren Kindern auswandern. Oft hören Eltern Worte wie "Keine Sorge, das Kind wird schon zurechtkommen" oder "Das Kind wird sich schnell eingewöhnen" und viele andere solche Worte. Und obwohl Kinder von Natur aus offener sind, darf man nicht vergessen, dass sie die gleichen Gefühle wie Erwachsene empfinden und die gleichen Bedürfnisse haben. Je älter ein Kind ist, desto bewusster ist es und desto schwieriger ist es, das Heimatland mit einem solchen Kind zu verlassen. Oft haben die Kinder bereits Freunde, was die Sehnsucht nach dem Land noch verstärkt.

Es ist zu bedenken, dass die Anpassung eines Kindes an einen neuen Ort oft schwierig ist, vor allem, wenn dies auf eine Sprachbarriere zurückzuführen ist. Deshalb sollten sich die Eltern mit Geduld und Verständnis wappnen, denn dies ist ein völlig neuer Lebensabschnitt für das Kind. Der erste Tag im Kindergarten oder in einer neuen Schule ist in der Regel mit Stress verbunden und kann von allen möglichen Emotionen begleitet sein. Während dieser Anpassungsphase können Kinder sehr unterschiedlich reagieren, von Begeisterung über den neuen Ort bis hin zu Traurigkeit, Entmutigung und sogar Wut.
Was können Sie also tun, um Ihrem Kind die Eingewöhnung an den neuen Ort zu erleichtern? Hier sind einige Tipps.

Zunächst ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass sich das Verhalten des Kindes in den ersten Wochen des Umzugs oder in den ersten Wochen des Beginns eines neuen Lebensabschnitts, wie z. B. dem ersten Tag im Kindergarten oder in der Schule, erheblich verändern kann. Die Eltern erkennen vielleicht nicht einmal ihren eigenen Nachwuchs. Es ist jedoch wichtig, daran zu denken, dass das Kind, sobald es sich an dem neuen Ort stabiler fühlt und die neue Sprache besser versteht, selbstbewusster wird und sich dann alles allmählich wieder normalisieren wird. Es ist sehr wichtig, mit Wörtern wie zu unterstützen: "Du kannst es schaffen", "Ich bin stolz auf dich", "Ich glaube an dich", "Ich weiß, dass du es schaffst".

Die Schaffung eines Gefühls der Sicherheit ist ebenfalls sehr wichtig. Nach der Schule oder dem Kindergarten ist es wichtig, sich Zeit für das Kind zu nehmen. In solchen Situationen braucht vor allem das Kind noch mehr Aufmerksamkeit, Verständnis, Zärtlichkeit, Liebe und Gespräche mit den Eltern. Aufmerksames Zuhören ist ein wesentlicher Bestandteil jeder guten Beziehung.

Eine weitere tolle Möglichkeit für ein Kind, sich schneller zu akklimatisieren, ist die Begegnung mit neuen Menschen. Auch wenn die Eltern noch niemanden in der Umgebung kennen, ist es möglich, gemeinsam spazieren zu gehen oder auf Spielplätze zu gehen, wo man viele verschiedene Eltern mit ihren Kindern trifft, wodurch das Kind neue Freunde kennen lernen kann, was die Anpassung an die neue Umgebung sehr erleichtert. Alle Arten von außerschulischen Aktivitäten (Kindertagesstätten, Kunst- oder Sportvereine) können ebenfalls hilfreich sein.

Es ist auch sehr wichtig, die Beziehungen zu den Verwandten, die im Heimatland geblieben sind, so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass das Kind gut schläft und sich richtig ernährt. Ein Kind, das besser isst und schläft, ist eher bereit, die Welt zu erkunden und neue Menschen kennenzulernen. Auch die Eltern sollten sich um sich selbst kümmern, denn glückliche Eltern sind glückliche Kinder. Wenn das Kind den Optimismus und die Fröhlichkeit seiner Eltern spürt, wird ihm der Start an einem neuen Ort sicherlich leichter fallen.

Barbara Zaręba - Kinderpädagogin

Polnische Zeitschrift "Twoje Miasto" Nr. 75 / September 2022