Erinnerungen an den VI. Kongress der polnischen Organisationen in Bonn 2023

VI Kongres Organizacji Polskich w Niemczech

Am VI. Kongress polnischer Organisationen in Deutschland, der vom 29.09. bis 1.10.2023 in Bonn stattfand, nahmen mehr als 120 Personen aus fast 50 polnischen Organisationen teil. Während der dreitägigen Beratungen tauschten fast 30 Politiker, Aktivisten und Experten in sechs Panels Erfahrungen und Meinungen aus. Diskutiert wurden die Rolle und Bedeutung polnischer Organisationen, polnischer Frauen und Männer im Prozess der Integration in die deutsche Gesellschaft sowie die Situation auf dem Arbeitsmarkt und Probleme im Sozialsystem, mit denen unsere Landsleute in Deutschland konfrontiert sind. Der Erfolg polnischer Unternehmer in Deutschland sowie die Aufwertung der polnischen Sprache und die Förderung des Polnischunterrichts wurden ebenfalls diskutiert. Die Kongressteilnehmer unterstützten auch den weiteren Ausbau des Polnischen Gemeinschaftsbüros in Berlin durch eine Aufstockung der Mittel, sowohl für das Personal als auch für die Organisation von Veranstaltungen der polnischen Gemeinschaft.

10 Punkte der Abschlusserklärung

Das Potenzial von Menschen mit polnischer Migrationserfahrung und polnischen Diaspora-Organisationen in Deutschland sollte im Interesse der gesamten Gesellschaft besser genutzt werden. So könnten Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel, der Radikalisierung der Gesellschaft oder den demografischen Herausforderungen in Deutschland besser begegnet werden", schreiben die Teilnehmer in der Abschlusserklärung, in der sie die Forderungen der deutsch-polnischen Gemeinschaft in zehn Punkten festhalten. Die vollständige Erklärung kann heruntergeladen werden unter: www.kongres.de. In der Erklärung heißt es unter anderem, dass die Förderung von Strukturen und Projekten regionaler Verbände in allen 16 Bundesländern eingeführt und der Etat des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien für polnische Projekte von derzeit 300.000 Euro auf 500.000 Euro pro Jahr erhöht sowie die Förderung von Einzelprojekten auf 30.000 Euro erhöht werden soll. Die Organisatoren des Kongresses bitten alle polnischen Aktivisten, die Forderungen der Abschlusserklärung an Entscheidungsträger und Politiker auf verschiedenen Ebenen weiterzugeben, um die Inhalte und damit die Bedürfnisse der polnischen Gemeinschaften in Deutschland möglichst weit zu verbreiten.

#WeArePolonia

Viele Teilnehmer des Kongresses wiesen auf die Notwendigkeit einer größeren Sichtbarkeit der Polen in Deutschland hin, weshalb das Büro der polnischen Diaspora vorschlug, alle Aktivitäten polnischer Organisationen und Erfolge von Einzelpersonen in unserer Gemeinschaft mit dem Hashtag "#WeArePolonia"/"#WirSindPolonia" in den sozialen Medien zu versehen. Auf diese Weise werden wir unsere "Sichtbarkeit" in den sozialen Medien verbessern und unser Gefühl des Stolzes auf die Zugehörigkeit zur polnischen Gemeinschaft stärken.

Die Kongressteilnehmer verabschiedeten auch eine Resolution an die Behörden der Republik Polen, in der sie schrieben:

"Die Mitglieder unserer Verbände sind polnische Staatsbürger und daher hat der polnische Staat die Pflicht, sie alle zu unterstützen. In den letzten Jahren wurden jedoch einige polnische Organisationen von dieser Unterstützung ausgeschlossen. Dies verstößt gegen die Grundsätze der Demokratie und die Verfassung der Republik Polen."

 

Marcin Antosiewicz

 

Fotos: J.Uske, M.Siera; Grafika: Magdalena Kowalska