Festival der Polonia „Klänge, die verbinden“ in Hannover - Reminiszenzen

Das bereits fünfte Festival der Polonia „Klänge, die verbinden“ begann am Vormittag mit den Kinderfilmvorführung aus der Reihe „Super Kino“. Seit 10 Jahren haben Kinder die Gelegenheit polnische Zeichentrickfilme zu sehen, die als Inspiration zum gemeinsamen Spielen und Basteln dienen.

In diesem Jahr hat sich das Projekt „Super Kino“ zu fünften beim Festival in Vereinszusammenarbeit eingebracht. In diesem Jahr führte es mit dem Organisator des Festivals - dem Verbindungsbüro der Polnischen Vereine in Hannover und Niedersachen e.V. - ein Kindermalwettbewerb zum Anlass des 25. Jubiläumjahres des Vertrages über Gute Nachbarschaft zwischen Deutschland und Polen. Zum Malwettbewerb sind fast 70 Kinderzeichnungen eingegangen die einem breitem Publikum während des Festivals und danach in einer Ausstellung präsentiert worden sind.

Als Ehrengast des Filmvormittages – natürlich neben dem St. Nikolaus – war Frau Aldona Glowacka-Silberner, Vorsitzende des Verbindungsbüros und Festivaldirektor, die den jungen Wettbewerb-Teilnehmern (3 bis 12 Jahre) persönlich die Preise überreicht hat.

Das Abendkonzert, moderiert schon traditionell von Marcin Antosiewicz, beehrten Frau Doris Schröder-Köpf, Beauftragte des Landes Niedersachsen für Integration und Teilhabe, Herr Bürgermeister Thomas Hermann, der Rektor der Polnischen Katholischen Mission in Deutschland Stanislaw Budyn sowie der Vizekonsul des Generalkonsulates der Republik Polen in Hamburg. Zahlreich erschienen sind die Vorstandsvertreter der Mitgliedsorganisationen des Verbindungsbüros der Polnischen Vereine in Hannover und Niedersachsen e.V., sowie der mit dem Verbindungsbüro zusammenarbeitende Gesellschaften und Projekte.

Der Abend begann mit dem Auftritt der Kinderfolkloregruppe „Lajkonik“ aus Hannover. Die Gruppe gründete vor 30 Jahren Frau Jozefa Glowacka, die am Samstag mit dem Preis PRO VITA POLONIA. „Mein Ziel war es die Klischees über Polen, dass sie nur Autodiebe und Trinker sind zu brechen. Genau diese Vorurteile taten mir sehr weh und ich wollte hier dagegen unsere polnische Kultur zeigen“- sagte Frau Glowacka. Mit ihrem Enthusjasmus steckte sie Ihre Töchter an: Aldona Glowacka-Silberner leitet die Jugendfolkloregruppe „Polonia“, und Ihre jüngere Schwester Charlotte übernimmt von der Mutter die Leitung von „Lajkonik“, wo heute schon die Enkelkinder von Frau Glowacka tanzen.

Weiter Preisträger waren Frau Alina Wytulany, mit großen Engagement ab 1982 ehrenamtlich tätig für den Bund der Polen ZGODA und sein Vorstand, bis zur seiner Auflösung in Hannover, sowie helfende Hand und Seele den Polen in Not, die ihre Überraschung und Ergriffenheit durch die Auszeichnung nicht verbergen mochte, sowie Pfarrer der Polnischen Katholischen Mission in Hannover Tadeusz Kluba.

„Mein Wunsch ist es, dass alle Pole die hier leben und arbeiten, gemeinsame Sprache finden, sich gut verstehen und einander helfen“ – sagte der für sein Engagement für die Polonia, geschätzte Pfarrer. In diesem Sinne brach er mit den Festivalgästen die traditionellen Weihnachtsoblaten.

Nach dem offiziellen Teil begann der Musikpotpourri in dem sich Tanzauftritte der Folkloregruppen mit den jungen Gesangstalenten abwechselten (12-16 Jahre): Agatka Iciek, Sara Urban, Emilia Nowak, Wiktoria Palasz, Katarzyna Synowiec und Dominik Tudryn.

Sie alle sind bereits Laureaten verschiedener Polnischer und deutscher Gesangswettbewerbe und träumen von der Gesangskariere auf der Bühne. In Folkloreprogramblock sangen und tanzten die Folkloregruppen Polonia aus München und Hannover.

Die nicht nur aus Hannover und Umgebung, aber auch aus Braunschweig, Göttingen, oder Osnabrück, aber auch Polen und Großbritannien Gäste war von der bunten Vorstellung und hohen Niveau der Künstler begeistert.

„Wir kommen seit fünf Jahren und immer ist es vom feinsten. Heute ist es aber super, darum kommen wir im nächsten Jahr wieder – beteuerte in schönem polnisch ein deutscher Bürger aus Braunschweig.

Natürlich wartete der Großteil der Gäste auf den besonderen Gast des abends Andrzej Rosiewicz, bedeutet, gutaussehenden, intelligenten, eloquenten, musikalischen Showman, Sänger, Liedermacher, Komponisten und Stepptänzer und laut eigenem Wortlaut „ früher das Lachen der Volksrepublik, heute Oberst der Mohär-Mützen“.

Der Künstler hat schnell den Kontakt zum Publikum hergestellt und heiterte es auf und rührte es bis zu Tränen. Beim Titel „Fragst Du mich“ brannten im Publikumraum Lichter, beim „Die Jungs am Radar“ liefen Jugendliche der Tanzgruppen sowie die junge Gesangstalente im Takt des Krakowiak- Rhythmus auf die Bühne. Der bis zum letzten Stuhl ausgefüllte Saal sang dem Künstler ein Sternchen und rief nach Zugaben. Der Abschied fiel schwer bei standing ovation.

„Ein wunderschönes Konzert“, „ abwechslungsreicher interessantes Programm“,„fulminant sich präsentierende junge Gesangstalente“„Super Vergnügen” - beurteilten die Gäste – in der Hoffnung wieder nach Hannover zum Festival kommen zu dürfen. 

 

Grażyna Kamień-Söffker