Museum der Auswanderung in Gdynia

Dworzec Morski - Gdynia

 

Die gesamte weltweite Polonia freut sich auf die Entstehung des Museums der Auswanderung in der polnischen Hafenstadt Gdynia.  Die Geschichte der polnischen Auswanderung wird immer noch entweder verschwiegen, ausgeblendet oder falsch dargestellt. Umso wichtiger ist es, sie wissenschaftlich untersuchen zu lassen. Das Museum der Auswanderung wird seinen Standort im Seehafen haben. Von dort aus begaben sich Tausende Auswanderer auf Schiffsreisen, die sie zu einem besseren Leben, Wohlstand und Freiheit führen sollten. Der in den Jahren 1923-33 von der deutschen Firma Dyckerhoff  & Widmann gebaute Seehafen war äußerst modern und beheimatete alle für die Ausreise nötigen Einrichtungen wie: Postfiliale, Gepäckaufbewahrung, Bahnkartenverkaufsstelle, Reisebüros sowie Zoll- und Passabfertigung. In den Jahren 1918-1939 verließen 2 Millionen polnischer Bürger das Land (1,25 Millionen blieben in Europa, 796 Tausend gingen über den Ozean).

 

Der Initiator des Museums, Stadtpräsident von Gdynia Wojciech Szczurek äußerte seine Erwartungen an das Museum: „Ich vertraue, dass das Museum zu einem Austauschforum für Erfahrungen und Wissen über die Errungenschaften unserer Diaspora wird: angefangen mit der Großen Auswanderung und der Suche nach Arbeit im XIX und XX Jahrhundert, über die Auswanderung der Kriegsjahre, den Exodus der Polen aus dem Osten des Landes, die entweder durch die Zaren oder durch die stalinistischen Unterdrücker vertrieben wurden  bis zu den Auswanderungen der Zeit der Volksrepublik: die März- und Solidarność-Emigrationswellen und zu den heutigen , wirtschaftlich oder kulturell bedingten Auswanderungen“.  Die Schirmherrschaft über dieses Vorhaben übernahm der Sejm-Marschall Bogdan Borusewicz. Die Bauphase, die bis 2015 dauern wird, hat bereits begonnen.

 

In Deutschland gibt es zwei Museen der Auswanderung: Ballinstadt in Hamburg und Deutsches Auswandererhaus in Bremerhaven.

 

Sława Ratajczak - Hamburg