Geschlossene Identitäten - 13.10. UTP Berlin

Meine Damen und Herren, liebe Freunde,

wir laden Sie zu einem weiteren Vortrag in den Hörsaal der Humboldt-Universität, Unter der Linden 6 ein. Am 13. 10. 2023 um 18.00 Uhr in Raum 2094
Mit Simultanübersetzung ins Deutsche. Im Anschluss an den Vortrag findet traditionell ein informelles Gespräch mit dem Publikum statt.

Unsere Gastrednerin wird Prof. Dr. Habil. Joanna Hańderek  sein.

Thema: Geschlossene Identitäten entstehen aus dem menschlichen Bedürfnis nach Stabilität

Identität in der modernen Welt ist eine besondere Aufgabe. Wir müssen uns des Einflusses der Kulturen auf uns bewusst sein, unseres Zusammenlebens mit anderen, über die Beziehungen, in denen wir leben. Vor allem aber ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass es von jedem Einzelnen abhängt, inwieweit er sich der Welt öffnet, und inwieweit er gegenüber dem Anderssein Mauern aufbaut. Eine in der modernen Welt verschlossene Identität ist besonders gefährlich, da wir in einer Realität leben, in der sich die Kulturen immer mehr durchdringen, die Abhängigkeiten und Möglichkeiten immer größer werden. Geschlossene Identitäten sind eine gefährliche Haltung, in der der Andere zum Feind wird und das Anderssein stigmatisiert wird.

Joanna Ewa Hańderek ist eine polnische Philosophin mit dem Schwerpunkt Kulturphilosophie, Doktorin der Geisteswissenschaften, außerordentliche Professorin an der Jagiellonen-Universität, Publizistin, gesellschaftliche und politische Aktivistin. Im Jahr 2002 promovierte sie an der Philosophischen Fakultät der Jagiellonen-Universität im Fachbereich Geisteswissenschaften mit der Arbeit „Leiden und Zeit. An derselben Fakultät erhielt sie 2012 den Titel eines habilitierten
Doktors der Geisteswissenschaften auf der Grundlage ihrer Dissertation „Metamorphosen und Museen“. Sie ist außerordentliche Professorin an der Jagiellonen-Universität und war stellvertretende Direktorin für studentische Angelegenheiten am Institut für Philosophie der Jagiellonen-Universität.
Ihre Fachgebiete sind zeitgenössische Philosophie, Kulturphilosophie, insbesondere die Themen Postkolonialismus, Globalisierung, Multikulturalität und Ausgrenzung. Sie ist Redaktionsmitglied der Vierteljahreszeitschrift Racje. Seit 2013 ist sie Mitorganisatorin der Konferenzreihe Kultur der Exklusion? (acht Auflagen bis 2020). Sie ist Leiterin der Sektion Kulturphilosophie und der Sektion Ökoethik des Wissenschaftlichen Kreises der Philosophiestudenten an der Jagiellonen-Universität.
Prof. Hańderek ist auch Gründerin des Vereins „Rewersy Kultury“ (Rückseiten der Kultur), der sich für die Inklusion ausgegrenzter Menschen einsetzt. Außerdem ist sie Mitglied im Rat des Vereins Kongres Kobiet (Frauenkongress), der Humanistischen Gesellschaft und des Kongresses für Säkulatirät, der sich für die Trennung von Kirche und Staat einsetzt. Im Jahr 2018 unterstützte sie den Protest der Studierenden gegen die vom Ministerium von Jarosław Gowin vorbereitete Wissenschaftsreform (das sogenannte Gesetz 2.0). 

Bei den Parlamentswahlen 2019 kandidierte sie als Abgeordnete für den Sejm der neunten Legislaturperiode, und zwar auf Platz elf der Liste der Demokratischen Linksallianz
(im Rahmen einer Vereinbarung linker Parteien) im Bezirk Krakau und erhielt 2734 Stimmen.

 Moderation: Dr. habil. Brigitta Helbig-Mischewski

 Mit herzlichen Grüßen,

Der Programmbeirat der UDG

https://utp.berlin/