"Die Beste unter den Besten" - Krystyna Koziewicz

Krystyna Koziewicz

"Die Beste unter den Besten" - Krystyna Koziewicz

Laudatio für Krysia Koziewicz

Als Ferdynand Domaradzki, der Vorsitzende des Polnischen Rates, im Dezember letzten Jahres während einer Oblate für Polonia von der Bühne aus verkündete, dass der nächste Preis für „die Besten unter den Besten“ an Krystyna Koziewicz gehen würde, brach im Saal ein Sturm des Beifalls und begeisterter Jubel aus. Die künftige - und damit heutige - Preisträgerin war nicht anwesend. Sie war krank und konnte nicht zu diesem schönen und inzwischen traditionellen polnischen Treffen kommen. Aber ich war da, der Verfasser dieser Laudatio, und wie Sie habe ich mich gefreut. Es gibt wohl keinen besseren Kandidaten für diesen Preis als Krysia - KRYSTYNA KOZIEWICZ. Schließlich ist die Auszeichnung " Der Beste unter den Besten", oder besser gesagt "Die Beste unter den Besten", eine Auszeichnung der Polonia. Ein Preis für Verdienste, klar, für Polen, aber der Sinn des Preises, so verstehe ich ihn zumindest, ist es, das Engagement für die polnische Gemeinschaft zu belohnen. Und niemand in Berlin betreibt das so schön wie KRYSTYNA KOZIEWICZ.

Sie ist immer da, wenn etwas mit Polen und Polonia zu tun hat. Auf einer Party, einem Konzert, einer Messe und einer Demonstration. Bei einer Konferenz und einer Vernissage, bei einer Radfahrt und einer Rundfahrt. Sie ist dabei, sie hilft, wenn es sein muss, und sie macht sich immer Gedanken und schreibt es auf. Und sie schreibt es wunderschön auf, denn wie sie schreibt, entspricht dem, wie sie ist. Und wir alle wissen, wie KRYSTYNA KOZIEWICZ ist - warmherzig und freundlich, patriotisch, praktisch, pragmatisch, ehrlich und emotional. Wundervoll!

Jeder, der etwas in und für die polnische Gemeinschaft in Berlin organisiert, weiß, dass sein Angebot und seine Bemühungen bei Krysia in guten Händen und unter guter Obhut sind, wenn sie mit der Leidenschaft eines Reporters betreut werden. Wenn wir uns nach einem Jahr oder nach zehn Jahren nicht mehr daran erinnern, wann Moniuszko in Berlin war und wann Kościuszko, wann Mickiewicz und wann Sienkiewicz, dann weiß Krysia es, denn sie war dort, hat es gesehen, beschrieben und sich daran erinnert. Sie ist das Herz und das Gedächtnis unserer Berliner Welt, das Archiv, das unsere Gefühle bewahrt. Und doch ist sie zugleich bescheiden und gütig, sie tut, was sie für würdig und gerecht, für richtig und heilsam hält, sie überhöht sich nicht, sie prahlt nicht, und doch hat sie viel zu prahlen.

Als sie Ende der 1980er Jahre, bereits nach dem Mauerfall, von Oppeln nach Berlin ging, war sie Kindergartenleiterin und Stadträtin in Oppeln. Sie ging nicht wegen der Wirtschaft oder der Politik, sondern der Liebe wegen. Mitgebracht hat sie einen glühenden Patriotismus und die Leidenschaft, die Welt zu erkunden. Alles fasziniert sie, alles ist es wert, darüber zu schreiben.

Berlin, so wie Berlin, hat sie aufgenommen, so wie jeden von uns, denn so wie Hollywood-Stars über Nacht berühmt werden, kann Berlin jedem von uns über Nacht alle Verdienste und Gründe für den Ruhm rauben. Man landet tief auf dem Berliner Straßenpflaster und muss sich dann aus eigener Kraft wie Baron Münchhausen an den Haaren aus den Sümpfen und dem Schlamm ziehen. Krysia hat es auf ihre wunderbar bescheidene, aber hartnäckige Art getan. Konsequent und immer vorwärts. Und das nicht für sich selbst, nicht für den persönlichen Vorteil, sondern für die Sache, nämlich für den guten Namen Polens, der polnischen Frauen und Männern, der Polonia.

Elf Jahre lang, nämlich von Anfang an, als das Polnische Büro gegründet wurde, arbeitete sie dort freiwillig mit. Sie hat mehrere Jahre lang bei der polnischsprachigen Zeitung „Kontakty“ mitgearbeitet. Viele Jahre lang war sie eine aktive und engagierte Ehrenamtliche im Verein Städtepartnerschaft Kreuzberg-Friedrichshain - Stettin. Seit 13 Jahren ist sie aktives Mitglied der Vereinigung polnischer Journalisten im Ausland und arbeitet mit dem Magazin „Polonia“ und der Website Polonia Viva zusammen. Gemeinsam mit Andrzej Pakuła hat sie neunmal das Finale des Großen Orchesters der Weihnachtshilfe (WOŚP) organisiert.

Seit einigen Jahren unterstützt sie den herausragenden polnischen Künstler Wieslaw Fiszbach und seine Galerie NaKole. Fünf Jahre lang hat sie mit dem „Kurier Polonica“ und dem Polnischen Haus (Dom Polski) zusammengearbeitet. Bloggerin - seit dreizehn Jahren betreibt sie den Blog Polonia, der das Leben der Polen und der polnischen Gemeinschaft in Berlin dokumentiert. Seit elf Jahren schreibt sie für den ewamaria.blog und ist Mitautorin des Buches „Śladami Muru Berlińskiego“ („Auf den Spuren der Berliner Mauer“), das von unseren Freunden Joanna Trümner auf Polnisch und Deutsch herausgegeben wurde. In den letzten drei Jahren hat sie zusammen mit Ela Kargol und mir, Ewa Maria Slaska, die Gruppe "My" („Wir“) gegründet, die monatliche Literaturtreffen im SprachCafé Polnisch in Pankow organisiert. Sie ist Preisträgerin des in Wien verliehenen Preises der Goldenen Eule.

Krysia spielt Tischtennis, fährt Fahrrad. Sie ist eine ausgezeichnete Köchin. Und ein interessanter Punkt: Sie wohnt mitten in Berlin und möchte dort die Pflanzung von zwei Bäumen für polnische Nobelpreisträger initiieren. Und ein Baum in Berlin, der Polonia-Baum (zum hundertsten Jahrestag der Schlacht von Warschau), wächst bereits dank ihrer Initiative!

Ist das alles? Nein, sicher nicht! Es gab mehr, es gibt mehr, es wird mehr geben. Und immer wunderbar.

Bravo Krysia! Es lebe KRYSTYNA KOZIEWICZ.

Ewa Maria Slaska