Deutscher Überfall auf Polen 1939: Werner Best und die Einsatztruppen

Öffentlicher Vortrag von Dr. Jochen Böhler, Universität Jena

 

Im Anschluss findet ein Podiumsgespräch statt:

Vom polnischen Guernica bis Warschau – der unbekannte Bombenkrieg der deutschen Luftwaffe 1939 gegen Polen

Mit Dr. Jochen Böhler und Prof. Dr. Dieter Bingen (Deutsches Polen-Institut) diskutiert Martin Frenzel (Förderverein Liberale Synagoge)

 

Eine gemeinsame Veranstaltung des Deutschen Polen-Instituts und des Fördervereins Liberale Synagoge Darmstadt e.V. zum 75. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen am 1. September 1939

 

Kurz vor dem deutschen Überfall auf Polen, im Sommer 1939, wurde die Aufstellung der Einsatztruppen der Sicherheitspolizei unter der Ägide von Reinhard Heydrichs Stellvertreter, des Darmstädter SS-Täters und -ideologen Werner Best (1903-1989), im Berliner Reichssicherheitsamt vorbereitet.

Dabei wurde den Kommandeuren der Einsatztruppen ein mündlicher Auftrag zum Massenmord an den polnischen Eliten erteilt. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im September 1939 führten die Einsatztruppen diesen Auftrag mit stetig steigenden Opferzahlen unbeirrt aus. Bis zum Ende der Militärverwaltung

(1. September bis 25. Oktober 1939) wurden Zehntausende Angehörige der polnischen gebildeten Schichten und Hunderte Juden von den Einsatztruppen in Polen ermordet.

 

Der Vortrag beleuchtet die historischen Hintergründe, die Abläufe vor Ort und die mentale Disposition der Täter. Zur Veranschaulichung werden Einblicke in vier einschlägige Quellengattungen gewährt: Die Akten des Disziplinarverfahrens des Reichssicherheitshauptamtes gegen den Führer eines Einsatzkommandos, ein Fotoalbum, ein Kriegstagebuch und ausgewählte Berichte der 1939 in Polen eingesetzten Polizisten.

 

Donnerstag, 23. Oktober 2014, 19:30 Uhr

Vortragssaal des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt, Karolinenplatz 3

Eintritt: 5 Euro

 

www.deutsches-polen-institut.de

www.liberale-synagoge-darmstadt.de