
Mein Name ist Grzegorz Piątkowski und ich bin Schüler der 12. Klasse der Europäischen Schule Robert-Jungk-Oberschule. Musik ist meine Leidenschaft. Ich werde erzählen, wie es dazu kam.
Schwierige Anfänge
Seit ich mich erinnern kann, war Musik ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Lange Zeit konnte ich mir jedoch nicht vorstellen, ein Musikinstrument zu spielen. Ich komme nicht aus einer besonders musikalischen Familie, und in der Schule wurde Musik auf eine Weise vermittelt, die ich nicht als inspirierend bezeichnen würde. Trotzdem kaufte ich mir, sobald ich mein erstes Geld verdient hatte, ein Keyboard von Yamaha. Ich spielte etwa ein Jahr lang darauf und lernte Musiktheorie, aber mir fehlte immer noch etwas. Ich konnte nicht alles ausdrücken, was ich sagen wollte.
Musikalische Inspirationen
Inspiriert vom Sound des Rock entschied ich mich, es mit der Gitarre zu versuchen. Zuerst war es eine alte Akustikgitarre aus den 70er Jahren. Mit der Gitarre fühlte ich mich erfüllter, ich spürte eine tiefere Verbindung als mit dem Keyboard. Der entscheidende Moment war jedoch der Kauf einer E-Gitarre. Da ich keinen Gitarrenunterricht nehmen wollte und lieber Autodidakt bleiben wollte, brauchte ich jemanden, an dem ich mich orientieren konnte. Diese Inspiration war Jan Borysewicz – ein virtuoser Gitarrist der Band „Lady Pank”. Im Laufe der Zeit gab es immer mehr Inspirationen, die das gesamte musikalische Spektrum abdeckten. Das Lernen war anfangs nicht einfach, was es übrigens nie ist, wie die Tatsache zeigt, dass die meisten Anfänger ihr Instrument innerhalb des ersten Lernjahres in die Ecke stellen.
Die ersten Auftritte
Mit der Zeit erreichte meine Leidenschaft auch die Schule. In der Robert-Jungk-Oberschule spielte ich zum ersten Mal vor Publikum – meiner eigenen Klasse. Hier lernte ich die Schönheit der Musik kennen, nämlich andere zu inspirieren, denn es gelang mir, meine Musik mit Menschen zu teilen, die heute selbst Instrumente spielen. Mit der Zeit wurde ich zu einer Probe der Schulband eingeladen. Ursprünglich sollte ich singen, aber aufgrund interner Konflikte wurde ich der neue Bassist der Schule. So stand ich innerhalb eines halben Jahres, nachdem ich die Gitarre in die Hand genommen hatte, auf der Bühne vor dem Rathaus. Trotz der Pläne, als Band weiterzumachen, kam es zur Auflösung, und ich, als letztes verbliebenes Mitglied der Band, wurde nicht nur zum Bandleader, sondern auch zum Leadgitarristen. Nach einem Jahr Pause wurde beschlossen, die Band unter der Leitung des Musiklehrers Mariusz Łagodziński wiederzubeleben. Ich fand neue Musiker und gemeinsam schufen wir eine neue Version der Schulband. Seitdem ist die Band bedeutender, größer und talentierter geworden. Bis heute haben wir unter anderem beim Fest der Polonia in Berlin-Reinikendorf, beim Pfarrfest und bei jeder Schulveranstaltung in der Robert-Jungk-Oberschule in Berlin gespielt.
Und Musik bleibt für mich eine große Leidenschaft: Sie bewegt, entspannt manchmal, inspiriert, bringt neue Impulse. Mit zunehmenden Fähigkeiten im Spielen von Instrumenten eröffnet Musik neue Möglichkeiten und Türen. Ich bin gespannt, welche sich mir noch öffnen werden...
Text und Foto: Grzegorz Piątkowski
Wir freuen uns, dass wir als Redaktion von Polonia Viva eine Zusammenarbeit mit der Deutsch-Polnischen Europäischen Schule Robert-Jungk-Oberschule in Berlin aufgenommen haben, genauer gesagt mit Frau Agnieszka Bernegg – Polnischlehrerin seit der Gründung dieser Schule. Wir werden Artikel von Schülern veröffentlichen, die ihre Gedanken über ihr Leben und die sie umgebende „polnisch-deutsche Welt” mitteilen möchten.
Robert-Jungk-Oberschule https://www.robert-jungk-oberschule.de/profil/sesb-europaschule/

